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LIVE Season 2

Elena Denisova, Violine
Alexei Kornienko, Klavier

Ludwig van Beethoven
Sonata for violin and piano Nr. 4 in A Minor, Op. 23
Gabriele Proy
«Campanula» | 2014 | for Campanula violin solo – dedicated to Elena Denisova
Gabriele Proy
«Kigen» | 2008 | for piano solo
Franz Liszt
Grand duo concertant sur le ‘Le marin’ for violin and piano S.128

Diese zweite Ausgabe der DEKA Live Reihe setzt sich aus drei verschiedenen Aufnahmen zusammen, welche uns aus künstlerischer und ästhetischer Sicht wertvoll und würdig erscheinen. Sowohl Beethovens Sonate, als auch Liszts Grand Duo Concertant wurden im Rahmen der Liszt-Nacht beim und im Auftrag vom Beethovenfest Bonn 2011 aufgeführt. Besonders das Duo Concertant, welches wir speziell für diesen Auftritt in unser Repertoire aufnahmen, stellt für beide Interpreten eine Krönung des harmonisch gemeinsamen Schaffens dar. Dieses höchst fordernde Werk gibt beiden Künstlern beinahe grenzenlose Möglichkeiten Virtuosität und Leidenschaft in Form eines intensiven Dialogs zu vereinen. Deswegen erschien es uns logisch diese Produktion durch Solowerke von Gabriele Proy jeweils für eines der beiden Instrumente vorzustellen, wobei eines davon für die Campanula Violine geschrieben ist.

Mit dieser äußerst gelungenen Mischung aus nostalgisch sinnlicher Klangwelt und mystischem Charisma öffnet für mich die Campanula Violine, erfunden und gebaut von Helmut Bleffert, die Türen in neue Musikinterpretation. Für mich ist der Klang das Wichtigste in der Musik und die Möglichkeiten der Campanula flexible Klangfarben herauszuholen scheint mir beinahe unbegrenzt.

 

 

 

 

 

 

DMCD018
 

Alexei Kornienko plays Tschaikovsky

P. I. Tschaikowski:
Die Jahreszeiten (“Les Saisons”), op.37 b
Alexei Kornienko, Klavier

P. I. Tschaikowsky schrieb seine 12 Klavierstücke „Die Jahreszeiten“, die er als „Les Saisons“ einer St. Peters­burger Monatsschrift beilegte, ab Dezember 1875 , also nach seinem monumentalen 1. Klavier­konzert , während seiner Arbeit an „Schwanensee“ bzw. seiner „Stoffsammlung“ zur Oper „Eugen Onegin“. Es scheint, als hätte er in einer Phase höchster künstlerischer und seelischer Turbulenzen ein kurzzeitiges Ventil zur „Bagatelle“ („kleines Gepäck“) gebraucht. Gelungen ist Tschaikowsky dabei ein berückendes Gesamtkunst­werk von 12 „Monatsbildern“ voll russischer („Ich liebe den russischen Menschen ... die russischen Sitten“) aber auch westlich-romantischer Poesie, wohl unter der „Paten­­schaft“ Robert Schumanns.

Es sind 12 äußerst individuelle Mosaiksteine, die das Bild eines Jahres auslegen sollen und somit an den Interpreten große Anforderungen stellen. Es sollen „auch Miniaturen interessant gestaltet“ werden - so die Meinung des in Moskau geborenen Pianisten Alexei Kornienko, der seine Ausbildungsstufen in Charkov, Kiew und Moskau durchlaufen und 1983 den ersten Rachmaninow-Wettbewerb in Moskau gewon­nen hat. Seit vielen Jahren lebt er mit  seiner Frau, der Geigerin Elena Denisova, in Österreich. Er kennt also „sein“ Publikum in Ost und West. Bei der Produktion der „Jahreszeiten“ im ORF-Studio Kärnten wurde deutlich, welche Rolle - neben dem „Ganzen“ - auch das Detail der („interessanten“) Interpretation spielte und wie so verschiedenartige Stimmungsbilder wie „Les Saisons“ ausgemalt werden sollten.

Das Ergebnis beweist fraglos, das es Kornienko gelingt, seine Zuhörer vom ersten Augenblick an sich zu binden und mit ihm an das Werk, das er mit ganzer Seele und Aufmerksamkeit gestaltet (hat). Und das ist der wichtigste Lohn des Künstlers!

Unterstützt hat die Intentionen des Künstlers zweifellos auch der FAZIOLI-Flügel des Klavierhauses Heimo Streif/Graz, der besonders in den virtuos-brillanten Passagen voll zur Geltung kommt, aber auch auf vielfach gefordertes und gewolltes Piano/Pianissimo wunschgemäß reagiert und auch in der Polyphonie (Vorbild Schumann!) großartige Schattie­rungen erlaubt. Ein beglückendes Resultat!

Dr. Günther Antesberger

DMCD017
Tschaikowski-Haus in Klin
 

New Music From Austria - Vol. 1

Elena Denisova, Violine
Alexei Kornienko, Klavier und Dirigent
Wolfgang Danzmayr, Dirigent
Collegium Musicum Carinthia

Helmut Neumann - Sechs Stücke für Solovioline und Streichorchester, op.27 b (2001)
Wolfgang Danzmayr - Tableau iV (1990/1997), Fassung für Violine Klavier und Streichorchester
Helmut Neumann - Contrapuncte für Solovioline und Streichorchester, op.103 b (1980/2002)

Die Wendung an zeitgenössische Komponisten scheint uns unabdingbar, da die Grenzen der Musik­interpretation offenbart werden müssen und die Überzeugung, dass man zu jeder Epoche deren Mit­welt verinnerlicht, wird durch den tatsächlichen Prozess der lebendigen Entwicklung eines Werkes vereinheitlicht.

Die „Sechs Stücke für Solovioline und Streich­orches­ter“ von Helmut Neumann entstanden um 1980 nach einer Reise nach Bruchsal, Deutschland und geben die Empfindungen von Architektur verschiedener bekannter Bauwerke beim Komponisten wieder. Ursprünglich waren Bläserstimmen vorgesehen. Für eine Aufführung in der Stiftskirche von Millstatt arbeitete der Komponist dieses Werk um, ersetzte die Bläser durch ein Solostreichquartett und fügte eine Kadenz hinzu. Er widmete dieses Werk seinem Vater, der recht gut Geige spielte.

Die „Contrapuncte“ opus 103 schuf der Komponist ursprünglich in Island und Wien als Orgelwerk für den isländischen Organisten Helgi Bragason und dessen Frau. Im Sommer 2002 arrangierte er dieses Werk für Solovioline und Streichorchester in Island. Er versuchte, die kontrapunktischen Möglichkeiten der Klangreihen Kompositionstheorie in den bekannten kontrapunktischen Formen dazustellen. Das Werk ist Gyöa Gisladottir und Helgi Bragason gewidmet. Das Werk ist sehr stark von alten Bauten in Klosterneuburg inspiriert.

TABLEAUX IV (1990) aus dem TABLEAUX – Zyklus von Wolfgang Danzmayr gibt es in zwei Versionen: Eine für Klavierquintett (Klavier und Streichquartett; 1990) und eine etwas später entstandene für Violine & Klavier Solo und Streichorchester für Elena Denisova und Alexei Kornienko (1991).

Es bedient sich einer eher polyphonen Stimmführung, die jedoch – wie die jeweiligen strukturellen Regel­systeme in den anderen Tableaux – aus eigenwillig spontanen Entschlüssen beim Komponieren immer wieder durchkreuzt werden. In diesem Tableau führt das u.a. zur Klavier- (bzw. Violin-Klavier-) Kadenz gegen Schluss.

Beide Fassungen sind im Musikverlag Alexander Mayer, Wien (www.mvam.at) zu erwerben.

DMCD015

Solisten im Trio

Elena Denisova, Violine
Alexei Kornienko, Klavier
Josef Podhoránsky, Cello

Nikolaus Fheodoroff (1931-2011)
Reminiszenzen
Mikhail Kollontay (*1952)
Zehn Worte Mussorgskys über Victor Hartmann
Boudewijn Buckinx (*1945)
Klaviertrio Nr. 1

Das international anerkannte und elitäre Moskauer Tschaikowsky Konservatorium ist die Wiege vieler Talente.  Diese Universität ist es auch, welche die Solisten dieser Aufnahme verbindet, da schon zu Studienzeiten das gemeinsame Musizieren Usus war. Die sorgfältige Auseinandersetzung mit dem musikalischen Text und die ausnahmslose Hingabe zur zeitgenössischen Musik bestimmt auch eindeutig die Auswahl des Repertoires auf dieser CD.

Nikolaus FheodoroFF - reMiNisZeNZeN (1992)

Die Auftraggeberin dieser Komposition, Frau Elena Denisova, ist gebürtige Russin. Als sie 1992 ihr Anliegen an mich herantrat, ein Trio für ihr (russisches) Ensemble zu schreiben, erinnerte ich mich an meine Konzertreise 1972 durch die damalige Sowjetunion mit dem Kärntner Madrigalchor Klagefurt, bei der wir für die Zugaben nach den Konzerten in jeder Stadt regional typische Volkslieder suchten, kurzfristig einstudierten und darboten. In Kiew war es das hübsche Frühlingslied „Vijdi, vijdi Ivanku...“, das auch schon P.I.Tschikowsky in einer seiner Komposition verwendet hat.
Dieses Lied bestimmt nicht nur die erste Hälfte der Zwölftonreihe, die den „Reminiszenzen“ zugrunde liegt, sondern auch die vertikale und horizontale Struktur des ganzen Stückes, bis es gegen Ende als dreistimmiger Kanon zwischen Violine, Violoncello und Klavier wörtlich zitiert wird.

Mikhail kolloNtay - ZehN Worte MussorGskys ZuM tod Viktor hartMaNNs (1993)

Die „Zehn Worte Mussorgskys zum Tod Viktor Hartmanns“ wurden im Jahr 1993 als Auftragswerk der „Jeunesse Musicale“ für Elena Denisova und Alexei Kornienko komponiert. Sowohl in der Bezeichnung seiner Teile, als auch in seinem inneren Gehalt, ist das Werk auf die „Bilder einer Ausstellung“ von Modest Mussorgsky abgestimmt.  Das Meisterwerk Mussorgskys wird als Gedenken an den Künstler Viktor Hartmann gedeutet.
Einmal illustrierten die Bilder Kollontays direkt die Bilder Hartmanns und Mussorgskys („Der Marktplatz von Limoges“), das andere Mal wird eine unerwartete Inversion vollzogen („Ballett der Küchlein in ihren Eierschalen“), dann wieder sind die Bilder ganz rätselhaft („Das Große Tor von Kiew“).  Dabei ist es wichtig zu wissen, dass im Verständnis des orthodoxen Christen die Seele im Jenseits einen Weg über viele Stationen zurücklegt, an denen sie Rechenschaft per das durchlebte Leben zu geben hat. Wer kann es wissen, vielleicht stehen die Kräfte, die während dieser Wanderung, während des Gerichts Gottes wirken, im Zyklus Mussorgskys vor uns und spiegeln sich im Trio Mikhail Kollontays.

BoudeWijN BuckiNx - trio Nr. 1 BBWV 1989.21

Buckinx Musik wird häufig neoromantisch genannt, aber diese Bezeichnung macht tatsächlich nur in Bezug auf dieses Trio Sinn. Die verschiedenen Elemente in dem Stück etablieren einen kontinuierlichen Diskurs. Aber auch in diesem Trio werden der sonore romantische Klang und der pathetische Gestus durch Momente der Nüchternheit und Einfachheit relativiert, sodass der Diskurs in sich geschlossene musikalische Welten auf unkomplizierte Weise kombiniert.

DMCD014

Mendelssohn
Double Concerto

Konzert in d-Moll für Violine, Klavier und Streichorchester (1823)

Elena Denisova, Violine
Alexei Kornienko, Klavier
Wolfgang Danzmayr, Dirigent
Collegium Musicum Carinthia

Das Collegium Musicum Carinthia wurde Anfang des Jahres 1992 von Elena Denisova, Inge Jacobsen und Alexei Kornienko gegründet. Es hat sich zum Ziel gesetzt ein breitgefächertes Repertoire, also Musik vom Barock bis zur Moderne, in frischer, dynamischer Interpretation, gepflegter Streichkultur und grenzenloser Kantilene anzubieten, wobei die Prio­ri­täten in der Ausdruckskraft des homogenen Klanges und der sensiblen Intonationsbetonung liegen.

Bereits die ersten Auftritte wurden von Kritik und Publikum begeistert aufgenommen. Das CMC hat wäh­rend seines Bestehens mehrere, großartige CD Einspielungen, sowohl mit zahlreichen klassischen als auch zeitgenössischen Komponisten, wie auch Wolfgang Danzmayr bei dieser Aufnahme, herausgebracht.

Wolfgang Danzmayr schreibt in einem Brief:

„Das Violin-Klavier-Konzert des 14-jährigen Felix Mendelssohn-Bartholdy lernte ich erst spät, nämlich durch Elena und Alexei kennen. Meine Freude an diesem Werk war umso größer, als sich herausstellte, dass die Beiden und ihr Collegium Musicum Carinthia ohne Wenn und Aber beschlossen hatten, dieses erstaunlich umfangreiche wie meisterliche Konzert ohne jede Kürzung mit mir aufzuführen und aufzunehmen!“

Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) war schon zu Lebzeiten nicht nur als Komponist bekannt, sondern auch als Dirigent und Pianist. Er war ein Wunderkind und gab seinen ersten Klavierabend im Alter von 10 Jahren. Das Doppelkonzert in d-Moll (1823) für Violine, Klavier und Streicher des gerade 14-jährigen Mendelssohn ist ein prächtiges Beispiel für die farbenfroh romantische und komplexe Fantasie in der Motivverarbeitung. Im Allegro führt er nach einer ersten dynamischen Entwicklung des Hauptthemas, eine einnehmend naive und bezaubernd reine neue musikalische Episode ein. Das Andante-Rezitativ leitet sein motivisches Material von der Exposition ab, fügt jedoch auch neues Material für das Klavier hinzu. Der letzte Satz ist in der Form eines Sonaten­haupt­satzes - nach einer kurzen Reprise endet dieses jugendliche Meister­werk dramatisch und brilliant – eine wahre, musikalische Liebes­­er­klä­rung.

DMCD013
 

Dieter Kaufmann
En Face

Elena Denisova, Violine
Alexei Kornienko, Dirigent
Collegium Musicum Carinthia
RTV Orchestra Moscow

„Concertomobil“ für Solo Violine, Streichorchester und elektro­-akustische Zuspielungen, Op.18/1971
„Paganihilismo“ für Solo Violine und 512 geklonte Geiger, Op.77/1997
„Elena en face“ Poème für Violine und Kammerorchester, gewidmet Elena Denisova, Op.132/2011


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Elena Denisova: Paganihilismo di Dieter Kaufmann.


„Ich sitze auf einem Schaukelpferd in unserer Wohnung. Papa spielt Geige, den ganzen Tag, ich spiele mit: Auf einer Vollholz-Geigen-Imitation mit Spagat-Saiten, also stumm. Dabei versuche ich, gestisch synchron zu sein.“

Diese Notiz über meine frühe Wiener Kindheit (es muss wohl 1942 oder 43 gewesen sein) ist vielleicht der Schlüssel zu den Werken für Violine, die auf DEKA media in so exemplarischer Form zu hören sind.

Mein Vater und meine Schwester, aber auch Onkel und Cousins, waren hauptberuflich Geiger. Von Geburt an bis in die Studienjahre hinein hörte ich immer nebenan Geige üben. Wohl deshalb habe ich mich erst mit 30 Jahren an die erste Komposition für Solovioline gemacht.

25 Jahre später entsteht „Paganihilismo“, wieder ein Stück Virtuosenmusik, Fragmente aus der Sauret-Cadenz zum ersten Violinkonzert Paganinis, aus dem historischen, musikalischen und sozialen Umfeld herausgeschnitten und in heutige Zeit- und Frequenzverhältnisse versetzt.

An Stelle des während der Kadenz andächtig, bewundernd oder schadenfroh lauschenden Orchesters, tritt in „Paganihilismo“ der bis zu 512-fach geklonte Geiger selbst, der sich in achtfacher Teilung eines Ganztons bzw. einer Oktave oder in achtfacher Ver­viel­fachung, im Kampf gegen die Windmühlen des 20. Jahrhunderts in den artistischen Wahn treibt, ein „elektrifizierte Artist“ im Zentrum selbstgesponnener Netze.

Ganz anders „Elena en face“, so als hätte endlich Versöhnung mit dem familiären „Violinismus“ stattgefunden, ein rhapsodisches Werk, das – mit leichter Hand – zwischen physischen psychischen Wechselbädern Haltung bewahrt. Modale, tonale und atonale Konstruktionen verwandeln sich in launenhafte Emotionen der Solistin, die - beide Beine auf Erden - mit ihrem Regenbogen die Wolken kratzt.

Dieter Kaufmann

DMCD012

Sounds of Woerthersee Classics Festival

Antonio Vivaldi – „Le Quattro Stagioni“ Concerto in E-Dur RV269 „La Primavera“

Elena Denisova, Violine
Gustav Mahler Ensemble
Aufnahme: DEKA media

Ludwig van Beethoven – Sonate Nr.14 op.27/2 cis-Moll „Mondschein“

Alexei Kornienko, Klavier
Aufnahme: DEKA media

Johannes Brahms – Symphonie Nr.3 op.90 F-Dur

Alexei Kornienko, Dirigent
Symphonieorchester der Volksoper Wien
Aufnahme: ORF Kärnten

Gustav Mahler – Symphonie Nr.1 D-Dur

Leopold Hager, Dirigent
Symphonieorchester der Volksoper Wien
Aufnahme: ORF Kärnten

DMCD011

Live Season 1

Elena Denisova, Violine
Alexei Kornienko, Klavier

P. Tschaikowsky: Meditation, op.42
P. Tschaikowsky: Valse Scherzo, op.23
Ivo Josipovic (1957*): Canzonetta
R. Schumann – Sonate Nr. 1 a-Moll op.105
F. Kreisler: Liebesleid

Videos auf YouTube ansehen:

R.Schumann - Mit leidenschaftlichem Ausdruck, op.105

R.Schumann - Allegretto op.105

R. Schumann - Lebhaft op.105

Elena Denisova con Alexei Kornienko: Kreisler


Bei Live-Aufnahmen gibt es sowohl strahlende Offen­barungen, als auch verborgene Riffe. Ab dem ersten musikalischen Atem pulsiert jede Person im Publikum auf ihrer eigenen Ebene mit und während der Verinner­lichung dieses Dialogs mit den Zuhörern kommt es zu dieser spontanen Erleuchtung, welche man sehnsüchtig verewigen will.  

Nun besteht eine der Herausforderungen eines Auftritts darin, bestimmte Abweichungen vom künstlerischen Konzept nicht das Gesamtbild der inneren Logik des Verlaufs der Vorstellung vereinnahmen zu lassen.

So ist der Anfang dieses Konzerts – die „Meditation“ von Tschaikowsky - sehr andachtsvoll und innig gehal­ten; die Kadenz im „Valse-Scherzo“ entwickelt sich spon­tan zu einem aufrichtigen Monolog und nicht zu einer Bestätigung der virtuosen Fähigkeiten; die „Canzonetta“ von Josipovic geht durch ihren wahrhaftig romantischen Aufschwung weit über ihre eigentliche Definition hinaus.   

Durch solche facettenreichen Entfaltungen gibt diese Aufnahme das Gefühl, wahrhaftig jeden Atemzug des Konzertsaals zu erleben. 

DMCD010
Elena Denisova, Ivo Josipovic, Alexei Kornienko
 

Elena Denisova plays Bach and Kollontay

Johann Sebastian Bach: Partitia in D Minor, BWV 1004

Mikhail Kollontay (*1952): Partita Testament für Violine Solo op. 30 (1993)

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Elena Denisova : Bach


Nicht umsonst haben sich Größen der Musikgeschichte immer wieder mit der Violine als Soloinstrument auseinandergesetzt. Diese vier Saiten dienten vielen Meistern als Inspiration, seien es nun Bach oder Kreisler, Bartók oder Telemann, Ysaÿe oder Paganini. Johann Sebastian Bach ist ein Überbegriff, welcher der gesamten Musikgeschichte als Fundament dient. Auf dem steinigen Weg zur Beherrschung der Violinkunst ist weder handwerklich, noch spirituell Bach nicht  wegzudenken.

Die Wendung an zeitgenössische Komponisten scheint dennoch unabdingbar, da die Grenzen des Violinspiels offenbart werden müssen und die Überzeugung, dass man zu jeder Epoche deren Mitwelt verinnerlicht, wird durch den tatsächlichen Prozess der lebendigen Entwicklung eines Werkes vereinheitlicht.  

Besonders spürbar erlebt man diese Entfaltung in der gesamten Violinliteratur von Mikhail Kollontay. Seine grenzenlose Schöpferkraft drängt ihn zu mystischen Sphären, welche eben als solche die Barrieren des Interpretationsvermögens sprengen und aus diesem Grund wirkt die Synthese zwischen diesen beiden Komponisten homogen.

„Zur Ehre Gottes und zulässiger Ergötzung des Gemüts.“ - J.S.Bach

DMCD009

Elena Denisova plays
Ivan Khandoshkin

3 Sonatas for Violin Solo

Sonate für Violine Solo op. 3 Nr. 1 g-Moll
Sonate für Violine Solo op. 3 Nr. 2 Es-Dur
Sonate für Violine Solo op. 3 Nr. 3 D-Dur

www.musicvoice.it/classical-music-time/recensioni-classical-music-time/3527/ivan-chandoskin-il-violinista-della-zarina-caterina-ii-di-russia-grigorij-potemkin-elena-denisova-deka-records-giuseppe-sarti/


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Elena Denisova solo: Ivan Khandoshkin - Allegro vivace op.3 Nr.3


Nicht umsonst haben sich Größen der Musikge­schichte immer wieder mit der Violine als Solo­instrument auseinander gesetzt. Diese vier Saiten dienten vielen Meistern als Inspiration, seien es nun Bach oder Kreisler, Telemann oder Paganini, Ysaye oder Bartok.

Der Petersburger Violinvirtuose, Dirigent und Kompo­nist Iwan Jewstawjewitsch Chandoschkin stammt aus einfachen Verhältnissen – sein Vater war Schneider – und begann seine Karriere als Musiker im Privatorchester des Adeligen Lew Alexandrowitsch Naryschkin, durch dessen Förderung ihm auch eine Ausbildung in Italien ermöglicht wurde.

Im Jahr 1765 begründete er die Geigerschule an der Petersburger Kunstakademie. Chandoschkins Schaffen steht am Übergang vom 18. Zum 19. Jahr­hundert, am Übergang von der klassischen Tradition eines Corelli und Tartini zur nationalen russischen Schule der Empfindsamkeit und der Frühromantik. Es ist geprägt von klassischer Pathetik, Dynamik, Emotionalität und nationalen volksliedhaften Ele­men­ten. Von seinem Virtuosentum zeugt die von ihm verwendete, besondere Geigenstimmung, die von der üblichen Quintstimmung um Halbtöne nach oben oder unten abwich.

Die bekannteste seiner Sonaten, in g-Moll beginnt im ersten Satz klassisch-pathetisch, steigert diese Linie im Allegro dynamisch weiter und bringt in den Variationen des Finale Elemente, die bereits den späteren Stil Paganinis andeuten.

So gehört Chandoschkin zu den bedeutendsten Persönlichkeiten des musikalischen und kulturellen Lebens im Russland seiner Zeit, und es ist nicht verwunderlich, dass seine Arbeit nicht nur bei Hofe und in Adelskreisen hochgeschätzt war, sondern auch von Dichtern gepriesen wurde, darunter von Sergej Glinka mit einem Gedicht, das den Titel trägt: “Triumph des Talents und des Gefühls.“

DMCD008

AUSVERKAUFT
 

13 Capricen

Elena Denisova, Violine

Valéry Arzoumanov: Transformation
Franz Hummel: Capriccio diabolico
Boudewijn Buckinx: Kahk deelah!
Paul Kont: Cantata capricciosa
Nikolaus Fheodoroff: Caprice
Helmut Burkhardt: Der Schrei
Anthony Girard: Partons, o mon ame!
Jo Sporck: Capriccio für Helena
Elemer Tarjan: Caprice hongrois
Giorgio Ferrari: Recitativo-Capriccio
Wolfgang Danzmayr: Suona la corda
Mikhail Kollontay-Ermolaev: Caprice Nr. 7
Alexander Müllenbach: Capriccio


Videos auf YouTube ansehen:

Kollontay - Capriccio Nr 7

Hummel : Capriccio diabolico


Warum Capricen?

Was hat sich eigentlich seit der Zeit, da Niccolò Paganini die Möglichkeiten des Violinspiels so glanzvoll bereichert hat, im Hinblick auf die Gattung der Violin-Caprice geändert?

Natürlich sollte man das kompositorische und instrumentale Schaffen, aber auch das Interesse an der Miniatur solch großer Virtuosen wie Eugène Ysaÿe oder Fritz Kreisler keineswegs unterschätzen. Jedoch herrschen im Geigenrepertoire des 20. Jahrhunderts die großen Formen wie Konzert oder Sonate vor. Die filigranen oder kompakten Formen (seien es Miniaturen oder Caprisen bzw. Etüden) traten dagegen eher in den Hintergrund – obwohl sie durch ihre zeitliche Verdichtung einer sonst frei ausschwingenden Musik im Melos wie in der Virtuosität stets von großer Intensität geprägt waren. Angesichts dieser unverständlichen Vernachlässigung entstand die Idee, neue Capricen in Auftrag zu geben, die auf die stilistischen Eigenheiten meiner persönlichen Art des Violinspiels zugeschnitten sein sollten.

Elena Denisova

„… Elena Denisova ist besessen von ihrer Musik. Und sie ist, was für eine Virtuosin unserer Zeit ganz besonders bedeutsam scheint, keine rückwärtsgewandte Pauschalvirtuosin, die ihre Zirkuskünste in den Dienst des persönlichen Erfolg stellt, sondern vor allem auch eine kenntnisreiche und wache Sachwalterin der Musik unserer Zeit, die noch die komplexesten und schwierigsten Stücke mit der gleichen Selbstverständlichkeit und inneren Logik darzustellen weiß...“

Franz Hummel

DMCD005
 

Nikolaus Fheodoroff

Konzert für Violine, Streichorchester und Pauken

Elena Denisova, Violine
Alexei Kornienko, Dirigent
Collegium Musicum Carinthia

DMCD004

Erwachen der Liebe

Boudewijn Buckinx, Musik
Philipp Schober, Text

Gabriele Sima, Mezzosopran
Elena Denisova, Violine
Alexei Kornienko, Dirigent
Collegium Musicum Carinthia

Erwachen der Liebe

Sitzend berühren sich unsere Hände
Nicht wagen wir zu schauen das Gesicht des Geliebten.
Und dennoch, kein Wort ist imstande
eine bessere Brücke zu schlagen
als das gegenseitige Erfassen.
Ich brauche dich
und du mich
wir brauchen uns.
Schüchtern die Berührung.
Schüchtern die ersten körperliche Erfahrungen.
Unvergleichlich schön
ist die Liebe.
Wir sind nicht allein.
Wir sind nicht getrennt.
Wir sind zusammen.
Ganzheit.

„Erwachen der Liebe“ ist ein Poème vergleichbares Werk: eine sanfte Sehnsucht nach der Harmonie und zarte Wandlungen der Meditation, welche, ihrer inneren Logik folgend, eine magische Form entfalten.  Es herrscht eine Besonnenheit – hier gibt es keinen Platz für Hektik und Chaos – hier besteht nur die Liebe zum Ganzen, als Verständnis der Quelle des Lebens.

Buckinx künstlerisches Denkvermögen spiegelt sich in seiner kompositorischen Handschrift wider: die Noten schweben über die Musikzeilen, vereinen sich zu einer unvorhergesehenen Strömung und reißen in die Höhe und in die unendliche Ferne des Horizonts.

DMCD003

Mozart/Beethoven - Klaviersonaten

Alexei Kornienko

Wenn ich Mozart spiele, dann überkommt mich jedes Mal ein Gefühl, als könnten sich Phrasen und Motive gar nicht anders entwickeln, als wäre das, wohin Mozart uns führt, Teil eines uralten Schöpfungsplans, an dessen Ende ein abgesichertes Paradies steht.

Mozarts Sonaten, so auch die vier hier eingespielten, sind in ihrer Art, „tadellos“. Man findet keinen Fehler, ja keine Note, die nicht zu verstehen oder auch zu er­fühlen wäre. Mozart schrieb klar, transparent und geht mit seinem zumeist zweistimmigen Klaviersatz optimal auf das Instrument ein. Ich kann Menschen verstehen, die diese Ausgewogenheit als göttlich empfinden - Kennzeichen eines Ausnahme-Genies ist das allemal.

Beethoven dagegen ist nicht leichtgängig. So brutal, wie er aus seiner Kindheit ins Erwachsenenleben gestoßen wurde - meiner Meinung nach viel härter, als Mozart. Für mich besitzt das eine beinahe erschreckende Parallele zu Beethovens wirklichem Leben: der Kampf gegen Dummheit und Ignoranz, die Fesseln seiner Ertaubung und letztlich die schwere Lebererkrankung. Nicht umsonst besitzt die Eroica dieses prometheische Feuer im Finale.

Zurück zum Stil: Beethoven, der sich am Anfang seiner Wiener Karriere durch fantastische Improvisationen einen Namen machte, bliebt sein Leben lang der Fantasie verbunden. Wenn er sich auch aller Stilmittel der Zeit bedient und klassische Formen verwendet, so unterläuft er sie im selben Moment durch sein Ringen um die perfekte Balance zwischen Maß und Maßlosigkeit.

Für mich pendelt Beethovens Musik zwischen diesen Extremen, gebändigt durch ein ungeheures Form­bewusstsein - heute würde man wohl „perfektes Timing“ dazu sagen -, eine Musik, die bürgerlich-trotzig, dabei witzig und pointiert und zugleich seelenvoll und melancholisch sein darf.

Zaubert Mozart eine Utopie eines heute kaum zu verwirklichenden Ideal-Lebens, so hält uns Beethoven, wie später vielleicht nur Mahler, einen Spiegel unseres Daseins mit all seinen Höhen und Tiefen vor. Er ist in seiner Gesinnung bereits ein echter Romantiker.

Ich hoffe, mit diesen beiden CDs den gewaltigen Unterschied von Mozart und Beethoven aufzeigen zu können. Beide sind einander nur in einem Punkt ähnlich: in ihrer Genialität.

Alexei Kornienko


CD 1: Download bei iTunes
CD 2: Download bei iTunes

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Die Vier Jahreszeiten - Antonio Vivaldi

Elena Denisova
Gustav Mahler Ensemble

Seit ihrer Drucklegung im Jahre 1725 nehmen die ersten vier Violinkonzerte aus dem Opus VIII eine Sonderstellung ein. Sie verkörperten nicht nur die perfekte Umsetzung aller Kompositionsregeln ihrer Zeit, sondern sie setzten durch ihre fantasievolle Erfindung und Naturschilderung neue Maßstäbe. Nachahmer, die Teile entlehnten oder neu bearbeiteten, fanden sich schon zu Lebzeiten Vivaldis, und dazu kursierten verschiedene Aufführungs-Versionen – je nach Anlass und Prunk des jeweiligen Hofes. Die heute gebräuchliche Version mit Kammerorchester war nur einen von mehreren Möglichkeiten; die um Bläser erweiterte Fassung für die Dresdner Hofkapelle die wohl ungewöhnlichste.

Die von uns eingespielte auch im Begleitensemble solistisch besetzte Version entspricht dem gängigen Muster vieler venezianischer Adelskapellen des Spätbarocks und der Frühklassik. Gerade auch zur Unterhaltung der adeligen Herrschaften oder als Tafelmusik fand man mit kleinen, kammermusikalischen Ensembles das Auslangen.

Unsere Intention bestand nun nicht darin, eine weitere „Originalklang-Version“ zu spielen, sondern wieder jener emotionalen Richtung des spätromantischen Stils nahe zu kommen, die den Ton formt und ihn blühen lässt. Das entspricht unter anderem auch den Vorstellungen Gustav Mahlers, der bekanntlich Werke von Beethoven und Schumann klangorientiert bearbeitete. Dieses Ideal wurde von unserem Ensemble seit Jahren stilsicher gepflegt und weiter entwickelt.    

Es bedeutete für mich eine besondere Auszeichnung, derart hervorragend klingende und dementsprechend wertvolle Instrumente aus den Beständen  der Österreichischen Nationalbank  und privaten Sammlungen für diese Aufnahmen verwenden zu können. Der Gesamtwert der hier erklingenden vier Geigen, die allesamt in Cremona, der Welthauptstadt des barocken Geigenbaus gefertigt wurden, liegt immerhin bei 7,2 Millionen Euro.

Jede Jahreszeit ist ganz bewusst mit dem Klang­cha­rak­ter jeweils einer dieser Geigen kombiniert. Ich bin überzeugt, dass Sie sehr rasch das unverwechselbare Klangfarbenspektrum und damit die Emotion jeder dieser Referenz-Geigen hautnah miterleben können.

Elena Denisova

DMCD001